Ein frohes Erwachen um ca. 08:30 Uhr. Es folgt ein ausgiebiges Frühstücksbuffet. Danach gehen wir um ca. 10:00 Uhr ans Meer
– ALLEIN! –
Das Wasser hat etwa die gleiche Temperatur wie die Luft, ist aber trotzdem erfrischend. Trotz Sonnencreme LSF 30 hat Gertrud nach 10 min Rückenschwimmen den ersten leichten Sonnenbrand. Entweder hat das Meer hier einen wesentlich höheren Salzgehalt als die Adria, oder mein körpereigener Auftrieb hat sich in den letzten 7-8 Jahren erheblich vergrößert.
Vorsichtige erste Tauchversuche (ohne Ausrüstung) bestätigen, dass die dunklen Flecke im Wasser doch Korallenbänke sind und keine Mörderrochen. Der erste Unterwasser-Sehversuch mit Hildegards Schwimmbrille enthüllt dann auch gleich zwei ca 30 cm lange Fische, die sich direkt vor meiner Nase enttarnt haben. Der Schreck hindert mich an einer detaillierten Artstudie.
Gegen Mittag füllt sich der Strand (noch 6 Leute!) und wir sind damit beschäftigt, die Strandsessel immer tiefer in den Schatten zu bugsieren. Lesen und Relaxen ist angesagt.
Nach dem reichhaltigen Mittagsbuffet geht’s zur Siesta – es ist einfach zu heiß für den Strand, auch sind jetzt die meisten Leute da (die spinnen, die Touris!).
Von 15:00 bis 17:00 gibt es Kaffee und Snacks im Coffeshop, also nichts wie hin. Der Kaffee ist gut, aber schweißtreibend, zu Essen wollen wir nichts, also gehen wir an die Reception, um Chris eine Email zu schreiben. Der Internet-Zugang ist quälend langsam und die Compuserve-Seite funktioniert nicht. Also über Freenet. Nach dreizehn Minuten habe ich glücklich eine Mail abgesetzt und darf dafür stoze $6.50 berappen.
Gegen 17:30 unternehmen wir eine Wanderung zur ca. 2200 m entfernten Sandbank. Palmen, Wellen, Geckos, ein Reiher, Flughunde und vor allem massenweise krauchende und krabbelnde Krebse und Krabben bieten viele Motive für die Kamera.
Wir passieren das Cottage (Snobs am Süßwasserpool) und das Blue Lagoon (fürnehm, fürnehm!) und bewundern gebührend Wind- und Wellenspiel. Anscheinend läuft gerade die Flut auf, so dass die kilometerlange schmale Landzunge nicht begehbar ist. Also zurück am Südufer mit den vielen Wasserbungalows und durch die dschungelartige Inselmitte, wo die Angestellten hausen und – im tropenschwülen Urwald – Fußball spielen.
Zurück im Bungalow beschließe ich, während Gertrud duscht, noch einmal die Wellen zu teilen. Es ist schon fast finster und nur noch eine Frau sitzt am Strand.
Das Meer ist herrlich und der Blick auf den palmenbestandenen Sandstrand im Dämmerlicht läßt schon wieder Fototapeten-Feeling aufkommen. Wirklich gigantisch.
Abends gibt es ein Menu mit Quiche Lorraine, Zwiebelsuppe, gegrillter Lammkeule mit Bratkartoffeln und Pfefferminzsauce (das arme Lamm), sowie Creme brulée (Pudding mit Karamelsauce) und Kaffee. Heute lernen wir auch unsere Tischnachbarn, Honeymooner aus Dresden) kennen, die die gleiche Reise wie wir gebucht haben. Beim Ratschen vergeht die Zeit und es ist fast Zehn, als wir nach Hause kommen und ich feststelle, dass die Klospülung nicht funktioniert.
Auf Kurzwelle können wir den Deutschlandfunk empfangen, aber die Börsennachrichten interessieren uns nicht besonders.
Der viele Kaffee rächt sich und wir verbringen eine unruhige Nacht.