Der Sturm = das Ende

DAS CHAOS BRICHT AUS Um ca halb ein Uhr nachts bricht ein Gewitter los, das sich in kürzester Zeit zu einem ausgewachsenen Sturm entwickelt. Es regnet und kracht angsterregend. Aus dem Hänger heraus, beobachte ich ohnmächtig, wie der Sturm an der Markise zerrt und versucht, sie hochzuheben. Die originale Thule Sturmabspannung hält stand, bis … eine der starken Spiraldedern auf doppelte Länge gedehnt wird und sich die hintere Abspannung löst. Jetzt hat der Wind leichtes Spiel. Die halbe Markise wird immer wieder hochgehoben, bis sich auch die vordere Abspannung löst und die Markise gegen den Bus und schließlich komplett über den Bus geschleudert wird, wo sie im Windschatten hängen bleibt. Auch Gertrud kommt angstvoll heraus, aber es ist zu gefährlich und auch sinnlos jetzt etwas zu tun, also verziehen wir uns wieder in unsere Fahrzeuge und suchen da Schutz. Nach einer dreiviertel Stunde ist alles vorbei, wir versuchen noch eine Mütze voll Schlaf zu bekommen, aber ziemlich vergebens. Frühmorgens stehen wir auf und begutachten den Schaden. Die Markise ist völlig hinüber (im wahrsten Sinne), hat hinten ein Loch ins Dach gerissen, wo Wasser eindringt (auch vorne ist ein Loch, wie sich später herausstellt). Zwei Fenster sind gebrochen, Kratzer und Dellen überall. Gertrud schneidet das Tuch am vorderen Balken, an dem noch die Stützen hängen, ab, um das Gewicht zu nehmen, dann ziehen wir das Tuch wieder über das Dach zurück auf die Beifahrerseite. Ein Gelenkarm liegt ein paar Meter hinter dem Bus, der andere schlackert noch am Markisengehäuse rum. Ohne Leiter geht jetzt nichts mehr, also warten wir, bis um acht Uhr die Rezeption öffnet, wo Gertrud um Hilfe bittet (und die frischen Semmeln mitnimmt). Nach einiger Zeit kommen zwei sehr hilfsbereite und freundliche Angestellte, schneiden das Markisentuch ab, schrauben den Gelenkarm ab und befestigen das Gehäuse provisorisch mit Kabelbindern, so dass wir wenigstens wieder fahrbereit sind. Da ich nichts helfen kann, drehe ich eine Runde auf dem Platz: überall das gleiche Bild – abgerissene Markisen (direkt am Tuch oder an der Kederleiste), zusammengebrochene Vorzelte. Überall ist die Abspannung noch fest im Boden. Ein starker Baum ist in ca 5 Meter Höhe abgebrochen und liegt knapp neben einem Wohnwagen. Die Bewohner hatten ihre Kinder, die im Zelt vor dem Caravan schliefen, noch rechtzeitig ins Innere geholt, bevor das Zelt zum Windspiel wurde, die Markise abriss und der Baum  umstürzte. Alle sind sich einig, dass es ein Glück ist, dass nur Sachschaden entstanden ist. Wir hatten uns unterdessen beraten, ob wir trotzdem bleiben sollten, aber das Loch im Dach und die Aussicht, ohne Sonnen- und Regenschutz zu sein, bewegen uns dazu, unser Heil zuhause zu suchen. Wir packen also zusammen, dürfen unseren Schrott zur Entsorgung hier lassen (Dank an die Helfer) und brauchen zu unserer großen Überraschung und Erleichterung auch nur die bisherigen zwei Nächte bezahlen. Ein herzliches Dankeschön für soviel Entgegenkommen an die Betreiber! Die verregnete Heimfahrt gestaltet sich sehr abenteuerlich, weil wir uns wegen Umleitungen (katastrophale Ausschilderung) verfahren und durch Wald-und Forstwege kämpfen müssen. Um 13 Uhr sind wir […]