Einer teils sternklaren Nacht folgt ein wenig bewölkter Morgen und lässt mich hoffen: es scheint heute zu klappen mit dem „Himmelstauchen“. Ich möchte/kann nicht richtig Frühstücken – eine Nektarine, ein Apfel und Kaffee müssen reichen. Es ist ja so aufregend! Um 08:55 (km 109755) sagen wir im Office Bescheid, dass wir keinen Pickup von Taupo Tandem Skydive brauchen, weil wir direkt zum Flughafen fahren. Sollte es wieder nicht klappen, wollen wir gleich weiter zum Mt. Ruapehu und unser Glück auf der Rückfahrt erneut versuchen. Aber es klappt! Um 998.- $ buchen wir das „Silver“-Paket aus 15000 Fuß. Natalie, die Erstinstruktorin erläutert sehr glaubhaft, dass man als Erstspringer die größere Höhe wählen sollte, da man dann eher die Chance hat, auch was zu sehen (vor lauter Aufregung). Das Ganze geht sehr locker über die Bühne, man hat aber immer das Gefühl, dass alle Sicherheitskriterien penibelst eingehalten werden. Deshalb kommt (zumindest bei mir) auch gar keine Angst auf. Wir sind fünf Springer an Bord: Ostart, Christoph, Karolina, Dan und Günther. Ich springe mit Ronny (oder besser er mit mir), einem jungen Deutschen. Mein Kameramann heißt Liam (glaube ich). Der Sprung selbst ist atemberaubend: der Adrenalinkick im freien Fall, dazu die Sperenzchen des Kameramanns, der Ruck beim Öffnen des Schirms und dann das herrliche Schweben zu Boden mit der besten Aussicht, die man sich nur denken kann. Den Boden erreiche ich mit dem Hintern zuerst, ich habe wohl vergessen, dass man sich auch auf der Erde fortbewegen kann. Alles ist happy, aufgekratzt, durcheinander und überhaupt und alles…. Der Cutter schneidet unsere Videos, das Freefall-Video können wir gleich anschauen, dann geht es ans Zahlen, T-Shirt aussuchen, Bye-bye – Sagen und schon ist der Spuk vorbei. Um 12:00 geht es ab nach Whakapapa. Vorher machen wir in Turangi halt um zu tanken (km 109811 – 64,42 l – 107,52 $), im New World einzukaufen (60,30 $) und was zu essen. Kurz vor drei sind wir bei km 109868 an der Liftstation am Mt. Ruapehu. Das Wetter ist schön, die Sicht klar, aber der Lift geschlossen: zu starker Wind oben – zu gefährlich. Schade, aber heute kann nichts mehr meine Endorphin-Ausschüttungen beeinträchtigen. Die nette Verkäuferin zeigt uns einen kleinen Weg, von dem aus wir tolle Fotos machen können, was wir natürlich ausgiebig tun. Zum Dank für den Tip kauft ihr Christoph eine Vodafone Karte ab. Dann spendiere ich noch ein Eis und wir verlassen Mordor wieder, das mir heute gar nicht so schlimm vorgekommen ist. Eigentlich wollten wir heute eine Art Gyros zusammenbrutzeln, aber es wird mindestens sieben, bis wir den Campingplatz erreichen, also halten wir in Rotorua an und überfallen einen Burger King. Das Lokal ist ziemlich versifft – man klebt bei jedem Schritt am Boden fest – aber die Burger und Fritten schmecken. Sabine erklärt, warum die Burger-King-Pommes zu Hause so anders schmecken: die werden da aus Kartoffel- und Maismehl gemacht. In Neuseeland gibt es jedoch echte Pommes, also ist das auch kein Problem. Bevor wir den King verlassen, füllt sich jeder seinen Becher […]