Beim Frühstück glänzt Hakim wieder durch Abwesenheit. Wir müssen lange auf den Kaffee warten. Die Profi-Schnorchel-Nachbarn reisen heute ab. Das Meer ist ziemlich ruhig, also wagen wir uns zum ersten Mal ans Außenriff. Der Weg dorthin ist abenteuerlich – nur ca 40-50 cm Wasser unter dem Bauch. Und dann geht es noch mitten durch einen großen Schwarm bunter Riesenfische (Buntbarsche? mit ca 40-50 cm). Das Außenriff ist gigantisch – die Lagune ist dagegen ein armseliger Tümpel. Während ich meinen obligatorischen Hai begrüße, freundet sich Gertrud mit einem Flötenfisch an. Auf dem Rückweg dann bekomme ich doch etwas Fracksausen – die See will ihr Opfer nicht mehr hergeben – die Unterströmung der auflaufenden Wellen ziehen einen aufs Meer hinaus, man muss immer die richtige Welle abpassen und sich von ihr reintreiben lassen und dann am besten wo festhalten. Wenn man den Dreh raus hat, geht es ganz gut. Gertrud ist im Tiefenrausch und muss sofort noch mal auf der Lagunenseite schnorcheln, ich schwimme nur ein wenig. Während Gertrud am Strand liest, wandere ich ein bißchen über die Insel, um die restlichen 5 Minuten des Videobandes zu bespielen. Schließlich will ich heute abend beim Sunset-Cruise genügend Material haben. Nach dem Mittagessen gehen wir ins Internet, aber Christoph – die Pflaume – hat noch nicht geantwortet. Flaschenpost wäre sowieso schneller. Der Sunset-Cruise ist ganz nett: man umrundet Rasdhoo und fährt an zwei Robinson-Inseln vorbei, um dann vor Kuramathi liegend das Schauspiel zu bewundern. Dazu gibt es ein Glas Sekt für jeden. Der Sonnenuntergang selbst ist nicht anders als von Land betrachtet. Nach dem Abendessen will Gertrud unbedingt noch einmal die email abholen, aber Christoph hat noch nicht geantwortet. Wir schicken eine Aufforderung und verkneifen uns ein 28-Dollar-Telefonat. Gertrud hat mich mit ihren Sorgen angesteckt. Ich schlafe nicht gut, auch weil es in meinem Bauch rumpelt und pumpelt.