Ich wache um Fünf auf, als die erste Helligkeit, die allerdings noch eher vom Mond kommt, ins Zimmer blinzelt. Ich schnappe mir die Fotokamera samt Stativ und gehe an den Strand, Sonnenaufgang gucken. Hat sich was! Da die Sonne selbst auf den Malediven im Osten aufgeht, muss ich mindestens zum Anlegesteg, um ihn beobachten zu können. Also los! Der Horizont wird zwar hell, doch ein Wolkenband verhindert wieder einmal die Sicht auf den Stern. Außerdem verlangt das gestrige Dinner vehement nach Erlösung. Gerade noch rechtzeitig schaffe ich es zurück zum Bungalow. Wieder draußen, stelle ich fest, dass sich die Sonne endgültig ihr Recht erkämpft hat: ein schönes Morgenrot entlohnt mich für meine Mühe und ich bleibe bis zum Frühstück am Strand. Hakim hat sich wieder einmal verspätet und ein Kollege muß uns den Kaffee kredenzen, worüber er seinen Unmut leishals aber unverkennbar kundtut. Es ist ein herrlicher sonniger Tag und ich möchte unbedingt das Schnorcheln noch einmal versuchen – und es klappt wider Erwarten ausgezeichnet. Ich verknipse den ganzen ersten Film mit Dori und Konsorten und hoffe nur, dass die Fotos auch was werden (was sich zuhause als vergebliche Hoffnung erweist): es ist ungeheuer schwierig, Lichtverhältnisse und Entfernungen (Blitz oder nicht Blitz) einzuschätzen. Auch Gertrud unternimmt trotz ihress geschwollenen Auges (Kontaktlinsen, Salzwasser?) noch eine Schnorchelpartie. Gegen 11 wird es jedoch zu heiß (und zu voll) am Strand und wir ziehen uns in unser air-conditioned refugee zurück. Der Mittag und Nachmittag verlaufen wie gehabt, abends versuche ich mich nochmal am Intervall-Sonnenuntergang, jedoch ist es noch nicht das Wahre. Maledivisches Buffet bei Kerzenlicht ist angesagt und es schmeckt hervorragend. Vor allem die Salate. Dafür ist der Kaffe vmtl. den ganzen Tag warmgehalten, aber was soll’s. Nachts schmerzt mein linker Ellenbogen (wahrscheinlich Zug von der Klimaanlage). Durch das wieder wärmere Wetter arbeitet auch sie stärker und lauter; aber nachdem ich die Vorhänge zugezogen habe, wird’s besser. Allerdings werde ich noch zweimal wach, weil das Restwasser aus der Nase kommt.